Verkehrter Verkehr?
Mobilität: ist es nicht eines der Zauberworte unserer sich modern dünkenden Zivilisation? Alles will mobil sein – und zwar schnell, bequem, sicher und möglichst individuell. Diesem größenwahnsinnigen Ideal werden Land und Stadt geopfert.
Doch was bedeutet überhaupt Mobilität? Weshalb diese Beschleunigung? Welche Folgen hat sie?
Welche vermeintlich guten Gründe für diesen Beschleunigungswahn auch immer genannt werden mögen, auf der Strecke bleiben nicht nur viel Leben, viel Natur, viel Menschliches; selbst „die Zeit“ wird zu einer Mangelware. In einem solchen gesellschaftlichen Klima der Hetze können insbesondere Muße und Kreatives nicht gedeihen.
Wer kritisch nach einer sinnvollen Gestaltung von Mobilität und Verkehrsplanung fragt, kommt nicht umhin, unsere zivilisatorischen Zeit-Konzepte miteinzubeziehen. Deshalb könnte die Schlüsselaussage einer radikal-emanzipatorischen Kritik lauten: „Ent-Schleunigung statt Beschleunigung!“