Konsum, ergo sum
Welches Wirtschaften wollen wir?
Es scheint logisch: Wir arbeiten, um Geld zu verdienen, damit wir kaufen können, was als lebensnotwendig gilt. Hierfür werden wir auch unentwegt verführt, diese Erfüllung mit Stolz zu zelebrieren, indem wir möglichst oft möglichst viel kaufen: Klamotten, Elektronik, Freizeitangebote, Fernreisen, Nahrungsmittel… Wie billig oder wie teuer dürfen diese sein?
Und was soll geschehen, wenn das Geld für diesen Konsum zur scheinbar besseren Existenz nicht mehr reicht? Dann muß eben mehr gearbeitet wer#den!
Nur schade, daß diese Logik nicht stimmt, daß sie uns aber in schreckliche Abhängigkeiten wirft, sie kaum lösbare Auseinandersetzungen verursacht und die ohnehin dramatische Lage verschlimmert. Wielange ziehen wir solch entwürdigende Dummheiten der Möglichkeit vor, unser Leben sinnvollerweise anders als über Arbeit, Geld, Konsum (und Freizeit) zu definie#ren? Hierfür müßten wir allerdings die Chance selbst ergreifen: die Chance, als Menschen uns für ein lebenszentriertes, wirkliches Wirtschaften einzusetzen.
Bertrand Stern, Siegburg
Oktober 2007