„…ihr Leben war Mühsal und Arbeit…“ – Ein Lob der Faulheit
Nachdem Machen Jahrhunderte hindurch unsere Zivilisation kennzeichnete, entdecken wir allmählich dessen Kehrseiten: die (Zer)Störung von Leben und Natur.
Hängt deshalb das „Überleben des Lebens“ nicht mehr denn je vom Nicht-Machen, von der Ohnmacht ab? Sind keine Strategien dringend erforderlich, welche, statt die zivilisatorische Illusion „Arbeit“ aufrecht zu erhalten, originelle und kreative Formen sinnvollen Lebens jenseits der Arbeit fördern?
Daher ist ein „Lob der Faulheit“ keine Huldigung des Schmarotzens; dieses deutliche Plädoyer für das eigentlich Kreative des Seins könnte womöglich ein Ansatz sein, über den Sinn des Lebens nachzudenken. Der Wandel vom Machen hin zu einer „Kultur der Muße“ betrifft mehr als die eigene Selbstentfaltung und jene künftiger Generationen: er berührt einen zentralen Punkt der Zivilisation und ihrer soziokulturellen Identität.