Frei sich bilden: eine radikale Herausforderung
Frei sich bilden dürfte wohl eine Selbstverständlichkeit sein. Demgegenüber besteht noch die in unserer Welt zur Norm erhobene Beschulungsideologie. Wer – weshalb auch immer – sich ihr nicht unterwirft, begeht einen bisher strafbaren Tabubruch, obschon der große, umfassende Wandel in allen Bereichen des Lebens bedingt, daß auch in dieser kritischen Frage Innovatives, Prospektives dringend und drängend erforderlich ist. Daher gilt es zu klären:
- Was bedeutet „frei sich bilden“ eigentlich (nicht)? Wovon setzt es sich ab?
- Welche Herausforderungen bedingt es auf persönlicher, sozialer, kultureller, politischer und juristischer Ebene?
- Welche Chance birgt frei sich bilden für den Menschen und die Gemeinschaft?
Selbst, wenn dies derzeit so schwierig erscheint, so müssen viele den Wandel verhindernde Faktoren überwunden werden, damit das Innovative, das Prospektive, das Lebendige, das Menschliche in den Mittelpunkt gerückt werden – und hierbei könnte die ethische Position, der frei sich bilden zugrundeliegt, durchaus entscheidend sein. Daher die Frage: Was wollen wir eigentlich (nicht)?
Bertrand Stern
Juni 2019