Denn ich bin gesund … bis zum Beweis des Gegenteils!
Könnte es sein, dass die gerühmten Fortschritte der Medizin – und der Pharmazie – nur der Schatten sind eines bedauerlichen Verlustes an gesundheitlicher Kompetenz? Welch empfindliche Gratwanderung zwischen dem Gesunden, das danach ruft, sich zu entfalten und aufzublühen, und den vielen, oft unsichtbaren, subtilen Behinderungen, die ein Kennzeichen der Zivilisation sind! Daher sollte kritisch gefragt werden, inwiefern auch das Wohlmeinende eine jener subtilen Behinderungen darstellen könnte – und welches unser eigenes Verhältnis ist zu diesen „Angeboten“ der Zivilisation.
Jenseits der polemischen Kritik an der Medizin und ihren offensichtlichen Nöten möchte diese Reflektion sich der Frage annähern, wann, wo, wodurch ein jeder Mensch – noch – selbstbestimmt und kompetent sein kann; und weshalb da und dort eine Entmündigung und Bevormundung sich einschleicht und stört. Was ergibt sich aus einer kompromißlosen Würdigung des Menschen – vor allem in Hinsicht auf seine Gesundheit? Welche Schlußfolgerungen müßten daraus gezogen werden, dass womöglich sich Gesundsein und Medizin ausschließen?