Wer die Frage, ob "Kinder" auch wirklich Menschen sind, mit einem eindeutigen „Ja“ beantwortet, muß ebenso eindeutig dafür eintreten, daß junge Menschen, aus der ihnen auferlegten Altersdiskriminierung entlassen, als gleichwertige und würdevolle Lebensgefährten betrachtet und behandelt werden. Dies bedeutet für die sog. Kinder einerseits den Abschied von einer politisch-juristischen Entrechtung, den Ausbruch aus einer pädagogischen „Vergewohltätigung“; und andererseits die Chance, daß ihnen selbstverständlich mit dem gebührenden Respekt vor der Selbstbestimmtheit, Würde und Kompetenz ihrer Person begegnet wird.
Gibt das, was sich in den letzten Jahrzehnten diesbezüglich ereignet hat, Anlaß zur Zuversicht – oder eher zur Trauer? Welche Schlußfolgerungen in der Gegenwart würden neue Horizonte eröffnen: beispielsweise dort, wo es um die staatlich sanktionierte Bevormundung des jungen Menschen geht, etwa im Zusammenhang mit dem institutionalisierten „Schulanwesenheitszwang“?
Ein Plädoyer für einen längst fälligen, grundlegenden Wandel ist zweifellos an die Aufwertung der (Rechts-)Position junger Menschen gebunden. Wären „kinderrechtliche“ Positionen und Forderungen in Theorie und Praxis daher als ein Rückschritt, ein Irrweg oder als eine Chance zu betrachten? Was hat es mit der Vorstellung dieses ebenso individuellen wie gesellschaftlichen Prozesses politisch, ökonomisch und praktisch auf sich?
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