Und sie sprachen in tausend Sprachen – Nachdenkliches über die Freiheit zu sprechen
Gewiß könnte Sprechen Menschen unterschiedlicher Zunge über Sprachgrenzen hinweg zusammenzubringen: wenn ihnen nicht die sinnliche Erfahrung der eigenen Sprachlichkeit fehlte.
Sollte die Bereitschaft, miteinander zu reden und dem Fremden zu begegnen, nicht voraussetzen, daß die Sprachlichkeit schlechthin gedeiht? Da ist es fraglich, ob es ein selbst erneu(er)ter Sprachunterricht vermag, die Menschen zu ermuntern, aus der dramatisch wachsenden Sprachlosigkeit auszubrechen und die andere Sprache als die Sprache der anderen kennenzulernen.
Welche ausgesprochene Lebendigkeit und verantwortungsvolle Mündigkeit drückt hingegen das Wort aus, das ein beredter Mund spricht: Denn die wunderbare Welt der eigenen Sprachfähigkeit eröffnet die Chance zur Freiheit!