Stell dir vor, es ist Schule – und niemand geht hin!
Was bedeutet die Forderung, im neuen Jahrtausend solle jeder Mensch das Recht haben, sich frei zu bilden?
Zunächst einen Abschied von der üblichen Bildungspolitik, welche der Institution Schule eine schleichende Monopolstellung über Lehren und Lernen gewährt.
Ferner die Bereitschaft, jener gesellschaftlichen Gewohnheit entgegenzuwirken, die den Menschen beschult und seine Lust, sich zu bilden, weitgehend verschult: Sich-Bilden kann gedeihen, sobald die für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung selbstverständlichen strukturellen, insbesondere juristischen und ökonomischen Bedingungen gewährleistet werden.
Schließlich die potente Vision auf eine Bildung, welche das vielfältige kulturelle Selbstverständnis, also die Freiheit und Würde des Menschen und seine Lebendigkeit, widerspiegelt: Statt allenthalben die Bildungsverarmung zu beklagen, gilt es, Bildung als einen kostbaren, wahrlich mit besonderer Sorgfalt zu pflegenden „Schatz“ zu hüten.